Mo. 19.10., 20.00 Uhr, Stadthalle Reutlingen

2. Sinfoniekonzert

GrauSchumacher PianoDuo

Bohuslav Martinu, Mahnmal für Lidice; Stephan Boehme, Aries. 10

Szenen aus einer mittelalterlichen Stadt. Hommage à HAP Grieshaber

;Audiovisuelle Fantasie für 2 Klaviere und Orchester (UA); Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67; GrauSchumacher PianoDuo, Fawzi Haimor, Leitung.

Aus den Kriegstrümmern ist 1945 nicht nur die Stadt Reutlingen neu erbaut worden, auch die WPR wurde aus der Taufe gehoben: als Zeugnis von Zivilisation, Perspektive für die Zukunft und in der Überzeugung, dass Kultur und Musik den Menschen so wichtig sind wie Nahrung und ein Dach über dem Kopf.
Die WPR feiert deshalb als ein Orchester, das nicht wie viele andere Klangkörper, als Hofkapelle von und für Adelige entstand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft heraus für alle Menschen. Bis heute ist sie von diesem Impuls getragen und freut sich in den verschiedenen Konzertformaten über die unterschiedlichsten Menschen. Anlass genug, das 75jährige Bestehen mit einer Durch-Nacht-zum- Licht-Dramaturgie zu feiern.
Auch das Reutlinger Rathaus war Bomben zum Opfer gefallen und lag in Trümmern. Für das Foyer des neuenRathauses (1966) schuf der Reutlinger Künstler HAP Grieshaber seinen „Sturmbock“. In den 13 Meter langen Stamm aus afrikanischem Abachiholz schnitzte er Motive aus der Stadtgeschichte: Ein Kunstwerk mit Symbolwert, nimmt es doch seinerseits Bezug auf den historischen Sturmbock, der bis zum großen Stadtbrand 1726 einst als Wahrzeichen für den Stolz der Freien Reichsstadt und ihrer Unabhängigkeit stand.

Der Reutlinger Komponist und Filmemacher Stephan Boehme fotografierte HAPGrieshabers Meisterwerk ab, erfasste Strukturen und Details, die im Konzert visuell und live zur Musik zum Leben erweckt werden. Interpreten sind mit demGrauSchumacher Piano Duo ebenfalls zwei Solisten aus der Region. Sie sind seitlangem eng mit der WPR verbunden und wir freuen uns, dieses im Hinblick auf die Orchestergründung ausgesprochen symbolhafte Programm mit ihnen bestreiten zu dürfen.
Die Klammer bildet neben Beethovens Fünfter das Mahnmal für Lidice von Bohuslav Martinu komponiert nachdem die Nationalsozialisten 1942 das Dorf Lidice niedergebrannt, die Menschen umgebracht und in Konzentrationslager deportiert hatten. Auf dem massiven Höhepunkt kurz vor dem überraschend tröstlichen Ende erklingt das „Schicksalsmotiv“ aus Beethovens Fünfter, dem musikalischen Symbol der Aufklärung schlechthin, das uns in strahlend leuchtendes C-Dur führt.

GrauSchumacher PianoDuo,
Fawzi Haimor, Leitung

wuerttembergische-philharmonie.de

Eintritt:
2 Preiskategorien zu 30.- € (erm. 15.-€) und 20.- € (erm. 10.- €)
Karten ab 18. September unter 07121/82012-26 bzw. unter ticket@wuerttembergische-philharmonie.de

Veranstalter:
Württembergische Philharmonie Reutlingen

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