Bohuslav Martinu, Mahnmal für Lidice; Stephan
Boehme, Aries. 10
Szenen aus einer mittelalterlichen Stadt. Hommage à HAP
Grieshaber
;Audiovisuelle Fantasie für 2 Klaviere und Orchester (UA);
Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67; GrauSchumacher PianoDuo,
Fawzi Haimor, Leitung.
Aus den Kriegstrümmern ist 1945 nicht nur die Stadt Reutlingen neu
erbaut worden, auch die WPR wurde aus der Taufe gehoben: als Zeugnis
von Zivilisation, Perspektive für die Zukunft und in der Überzeugung,
dass Kultur und Musik den Menschen so wichtig sind wie Nahrung und ein
Dach über dem Kopf.
Die WPR feiert deshalb als ein Orchester, das nicht wie viele andere
Klangkörper, als Hofkapelle von und für Adelige entstand, sondern
aus der Mitte der Gesellschaft heraus für alle Menschen. Bis heute
ist sie von diesem Impuls getragen und freut sich in den verschiedenen
Konzertformaten über die unterschiedlichsten Menschen. Anlass genug,
das 75jährige Bestehen mit einer Durch-Nacht-zum- Licht-Dramaturgie
zu feiern.
Auch das Reutlinger Rathaus war Bomben zum Opfer gefallen und lag
in Trümmern. Für das Foyer des neuenRathauses (1966) schuf
der Reutlinger Künstler HAP Grieshaber seinen „Sturmbock“.
In den 13 Meter langen Stamm aus afrikanischem Abachiholz schnitzte
er Motive aus der Stadtgeschichte: Ein Kunstwerk mit Symbolwert,
nimmt es
doch seinerseits Bezug auf den historischen Sturmbock, der bis zum
großen
Stadtbrand 1726 einst als Wahrzeichen für den Stolz der Freien
Reichsstadt und ihrer Unabhängigkeit stand.
Der Reutlinger Komponist
und Filmemacher Stephan Boehme fotografierte HAPGrieshabers Meisterwerk
ab, erfasste Strukturen und Details, die
im Konzert visuell und live zur Musik zum Leben erweckt werden. Interpreten
sind mit demGrauSchumacher Piano Duo ebenfalls zwei Solisten aus
der Region. Sie sind seitlangem eng mit der WPR verbunden und wir
freuen
uns, dieses im Hinblick auf die Orchestergründung ausgesprochen
symbolhafte Programm mit ihnen bestreiten zu dürfen.
Die Klammer bildet neben Beethovens Fünfter das Mahnmal für
Lidice von Bohuslav Martinu komponiert nachdem die Nationalsozialisten
1942 das Dorf Lidice niedergebrannt, die Menschen umgebracht und in Konzentrationslager
deportiert hatten. Auf dem massiven Höhepunkt kurz vor dem überraschend
tröstlichen Ende erklingt das „Schicksalsmotiv“ aus
Beethovens Fünfter, dem musikalischen Symbol der Aufklärung
schlechthin, das uns in strahlend leuchtendes C-Dur führt.
GrauSchumacher
PianoDuo,
Fawzi Haimor, Leitung
wuerttembergische-philharmonie.de Eintritt:
2 Preiskategorien zu 30.- € (erm. 15.-€) und 20.- € (erm.
10.- €)
Karten ab 18. September unter 07121/82012-26 bzw.
unter ticket@wuerttembergische-philharmonie.de
Veranstalter:
Württembergische Philharmonie Reutlingen
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