So. 12.10., 20.00 Uhr | Fichtehaus

Glitzern, Flimmern, Vergehn

Musikalisch-literarischer Abend mit den Cello-Suiten von J. S. Bach – Monika Ecker & Johannes Söllner

Was entsteht, vergeht. Jedes Sein, jedes Fühlen, jedes Denken. Jedes Wort und jeder Ton. Dem Kreislauf des Lebens von Werden und Vergehen ist ein ebenso faszinierendes wie ungewöhnliches Konzert gewidmet. Im Dialog von Musik und Literatur, von Cello und Stimme, von Johann Sebastian Bach und herausragenden deutschen Lyrikern wie Novalis, Rainer Maria Rilke oder Hermann Hesse entspinnt sich eine poetisch-klangvolle Suche nach dem Wesen von Entstehen und Verwehen, feinfühlig und energievoll interpretiert von Monika Ecker und Johannes Söllner.
Zwar dachte Bach, als er um 1710 die Cello-Suiten als Abfolge von stilisierten Tanzsätzen schrieb, vermutlich nicht an eine Verknüpfung der Musik mit den Themen von Werden und Vergehen. Jedoch ist barocktypisch jeder Satz durchgängig in einer spezifischen Stimmung gehalten. Wird nun jedem dieser Sätze ein Gedicht vorangestellt, das in ebenjene Stimmung sanft und behutsam einzuführen vermag, entsteht etwas, das der Musik eine zusätzliche Ebene gibt und zum Nachsinnen, Nachfühlen, Nachklingen einlädt. Dem freundlichen, warmen und hoffnungsvollen Ton der 1. Cello-Suite in G-Dur werden Gedichte gegenübergestellt, die um das Wachsen und Werden kreisen. Ganz im Gegensatz dazu steht die dunkle, melancholisch in sich gekehrte Klang-Welt der c-moll-Suite, die ihr literarischen Pedant in Lyrik des Vergehens und des Verfalls findet. So entspinnt sich ein Geflecht von Sprache und Musik, Denken und Fühlen, das auch die herbstliche Jahreszeit beleuchtet, in der das gegenwärtige Vergehen ebenso zu spüren ist wie das künftige Werden.

Die Kunstschaffenden des Abends, Monika Ecker und Johannes Söllner, lernten sich während ihres Studiums in Freiburg kennen. Cello studierte die eine, Schulmusik mit Hauptfach Klavier und Musiktheorie der andere – und beide gemeinsam Rhythmik. Dadurch starteten sie früh gemeinsame Konzert- und Performance-Formate, die Brücken zwischen den verschiedensten Kunstformen schlagen. So in der Verknüpfung von Tanz und Chormusik und Electro, musikalischer Improvisation und Text oder Action-Painting und Gesang.
Monika Ecker geht einer breiten, europaweiten Konzerttätigkeit sowohl auf dem modernen als auch dem barocken Instrument nach. Sie ist Mitglied der Freitagsakademie Bern und dem Barockensemble L'Estro Armonico. Darüber hinaus arbeitet sie immer wieder mit Künstlern anderer Sparten zusammen, so mit der Figurentheaterspielerin Anita Bertolami, den Tänzerinnen von Echtzeit und dem Liedermacher Uli Führe.
Johannes Söllner ist vielfach preisgekrönter Komponist und Arrangeur und wurde ausgezeichnet unter anderem mit dem Cross Over Composition Award, dem Paul-Hindemith-Preis und dem Kompositionspreis des Deutschen Chorverbandes. Und auch als improvisierender Pianist, singender Schauspieler, schlagfertiger Konzertmoderator und leidenschaftlicher Chordirigent widmet er sich dem, was hinter den Tönen, hinter den Noten liegt.

Monika Ecker – Barockcello
Johannes Söllner – Rezitation

www.johannes-soellner.de

Eintritt:
AK 15,- €
AK ermäßigt 10,- €
VVK 13,- €
VVK ermäßigt 9,- €
VVK inkl. aller Gebühren

▶ Pressefoto

Veranstalter:
Johannes Söllner

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