|
Was entsteht, vergeht. Jedes Sein, jedes Fühlen,
jedes Denken. Jedes Wort und jeder Ton. Dem Kreislauf des Lebens von
Werden und Vergehen ist ein ebenso faszinierendes wie ungewöhnliches
Konzert gewidmet. Im Dialog von Musik und Literatur, von Cello und Stimme,
von Johann Sebastian Bach und herausragenden deutschen Lyrikern wie Novalis,
Rainer Maria Rilke oder Hermann Hesse entspinnt sich eine poetisch-klangvolle
Suche nach dem Wesen von Entstehen und Verwehen, feinfühlig und
energievoll interpretiert von Monika Ecker und Johannes Söllner.
Zwar dachte Bach, als er um 1710 die Cello-Suiten als Abfolge von stilisierten
Tanzsätzen schrieb, vermutlich nicht an eine Verknüpfung der
Musik mit den Themen von Werden und Vergehen. Jedoch ist barocktypisch
jeder Satz durchgängig in einer spezifischen Stimmung gehalten. Wird
nun jedem dieser Sätze ein Gedicht vorangestellt, das in ebenjene
Stimmung sanft und behutsam einzuführen vermag, entsteht etwas, das
der Musik eine zusätzliche Ebene gibt und zum Nachsinnen, Nachfühlen,
Nachklingen einlädt. Dem freundlichen, warmen und hoffnungsvollen
Ton der 1. Cello-Suite in G-Dur werden Gedichte gegenübergestellt,
die um das Wachsen und Werden kreisen. Ganz im Gegensatz dazu steht die
dunkle, melancholisch in sich gekehrte Klang-Welt der c-moll-Suite, die
ihr literarischen Pedant in Lyrik des Vergehens und des Verfalls findet.
So entspinnt sich ein Geflecht von Sprache und Musik, Denken und Fühlen,
das auch die herbstliche Jahreszeit beleuchtet, in der das gegenwärtige
Vergehen ebenso zu spüren ist wie das künftige Werden.
Die Kunstschaffenden
des Abends, Monika Ecker und Johannes Söllner,
lernten sich während ihres Studiums in Freiburg kennen. Cello studierte
die eine, Schulmusik mit Hauptfach Klavier und Musiktheorie der andere – und
beide gemeinsam Rhythmik. Dadurch starteten sie früh gemeinsame Konzert-
und Performance-Formate, die Brücken zwischen den verschiedensten
Kunstformen schlagen. So in der Verknüpfung von Tanz und Chormusik
und Electro, musikalischer Improvisation und Text oder Action-Painting
und Gesang.
Monika Ecker geht einer breiten, europaweiten Konzerttätigkeit sowohl
auf dem modernen als auch dem barocken Instrument nach. Sie ist Mitglied
der Freitagsakademie Bern und dem Barockensemble L'Estro Armonico. Darüber
hinaus arbeitet sie immer wieder mit Künstlern anderer Sparten zusammen,
so mit der Figurentheaterspielerin Anita Bertolami, den Tänzerinnen
von Echtzeit und dem Liedermacher Uli Führe.
Johannes Söllner ist vielfach preisgekrönter Komponist und
Arrangeur und wurde ausgezeichnet unter anderem mit dem Cross Over Composition
Award,
dem Paul-Hindemith-Preis und dem Kompositionspreis des Deutschen Chorverbandes.
Und auch als improvisierender Pianist, singender Schauspieler, schlagfertiger
Konzertmoderator und leidenschaftlicher Chordirigent widmet er sich dem,
was hinter den Tönen, hinter den Noten liegt.
Monika Ecker – Barockcello
Johannes Söllner – Rezitation
www.johannes-soellner.de Eintritt:
AK 15,- €
AK ermäßigt 10,- €
VVK 13,- €
VVK ermäßigt 9,- €
VVK inkl. aller Gebühren
▶ Pressefoto
Veranstalter:
Johannes Söllner
▶ zurück zur Übersicht |